As I dropped out one morning...

Mr. P. is occupying Oceania

Snap Lockdown

Nach Saisonende muss die Anlage gereinigt werden. Ich bewerbe mich für diese Stelle und kann schließlich weitere sechs Wochen bei CAJ bleiben. Ich ziehe in ein näher gelegenes Hostel, da nun Plätze frei sind und spare mir die tägliche Autofahrt. Wir sind nun nur noch sechs Leute im Hostel: Laurey aus Frankreich, Berenice aus Mexiko, Michal aus Tschechien sowie Preecha und Utaiwhan aus Thailand. Letztere sind ein vermögendes Ehepaar und eigentlich nur zum Urlaub in Neuseeland. Durch COVID-19 sind sie hier geblieben und die letzten 18 Monate gereist. Nun wird es langweilig und sie beschließen zu arbeiten, da sie sich ein Arbeitsvisum organisieren konnten. Sie sind beide erfahrene Tierfotografen und in Thailand wohl sehr bekannt. Zumindest waren sie schon öfters im Fernsehen und haben mit ihren Fotos einen gut laufenden Nebenerwerb. Wir alle verbringen die Wochenenden gemeinsam, gehen schwimmen, Schlittschuh laufen oder besuchen einen Kurs zur Seifenherstellung. Laurey muss uns leider aus familiären Gründe verlassen und fliegt zurück nach Frankreich. Genau in diesem Moment erfährt Neuseeland einen erneuten Corona-Ausbruch mit der Delta-Variante und dies zwingt uns innerhalb einen Tages in einen neuen (Snap-)Lockdown. Zuvor scherzhaft, doch nun bestätigt, haben wir einen systemrelevanten Beruf (Ja ! Äpfel sortieren ist systemrelevant 🙂 ) und wir dürfen weiter arbeiten. Laurey schafft es sich bis nach Frankreich durchzuschlagen und wir können nach drei Wochen den Lockdown wieder verlassen, nur die Großstadt Auckland bleibt weiterhin eingeschlossen, da der Ausbruch dort stattfand. Der Lockdown macht uns erneut bewusst, dass die Pandemie alles andere als vorbei ist. Die Regierung beschließt eine Änderung des Impfprogrammes, da der Andrang durch den Lockdown nun sehr groß ist. So wird die Staffelung nach Alter aufgegeben und alle Leute können sich für eine Impfung anmelden. Die Wartezeit zwischen den zwei Biontech/Pfizer-Impfungen wird von drei auf sechs Wochen verlängert, um genügend Nachschub zu gewährleisten. Gleichzeitig legt die Regierung fest, dass bei ausreichender Impfrate die Grenzen zu Beginn des nächsten Jahres schrittweise wieder geöffnet werden.

Delta und die Impfung

Der Grund für diesen Schritt liegt in der Erkenntnis, die auch Australien gerade durchläuft. Die neue Delta-Variante macht eine Zero-Covid-Strategie sehr schwer bis unmöglich. Die Konzentration muss auf die Impfungen gelenkt werden um schließlich mit dem Virus zu leben, wenn die medizinische Situation es zulässt. Die Nachrichten aus Australien häufen sich, denn fast alle Staaten/Territorien kämpfen dort mit Ausbrüchen und bekommen sie trotz strengster Vorschriften nicht mehr unter Kontrolle. Großstädte wie Sydney oder Melbourne befinden sich in strengen Lockdowns, jedoch steigen die Fallzahlen weiterhin an und Demonstrationen gegen die Maßnahmen nehmen zu. Gleichzeitig gibt es Schwierigkeiten mit den Impfungen, da sich die Regierung unter Scott Morrison auf den Astrazeneca-Impfstoff fokussiert hat, welcher durch die schlechte Mediendarstellung vor allem unter der älteren Bevölkerung unerwünscht ist. Folglich herrscht ein Mangel an Impfstoff, der nur langsam ausgeglichen werden kann. Jedoch haben die Regierungen der einzelnen Staaten bzw. Territorien nun nachgegeben und versprechen bei einer Impfquote von 80 % die Restriktionen fallen zu lassen. Insgesamt möchte Australien seine Grenzen schrittweise öffnen, sobald eine Impfquote von 90 % erreicht ist, was durchaus niemals der Fall sein kann, wenn man sich die Quoten in Europa zum Vergleich nimmt.

Another brick in the wall

Das Unglück mit Fahrzeugen setzt sich nach der Katastrophe in Australien nun auch in Neuseeland fort. Während meines Urlaubs leuchtete eine Signallampe im Dashboard auf. So suche ich nun eine Werkstatt in Roxburgh auf, um den Fehler auslesen zu lassen. Vielleicht lässt es sich ja schnell beheben. Der Werkstattmeister ist wie gewohnt sehr wortgewandt und erzählt mir viel von seiner Erfahrung. Er nimmt sich maximal eine Stunde für die Fehlersuche Zeit, um die Kosten nicht in die Höhe zu treiben. Leider kann er den Fehler nicht lokalisieren. Die Meldung lautet „Anti-Pollution-Fault“ also Fehler in der Abgasreinigung. Es könnte eine der Lambdasonden sein, nur weiß er trotz Messwerte nicht welche. Weiterhin wäre ein beschädigter Katalysator in Betracht zu ziehen oder der gesamte Bordcomputer ist fehlerhaft. Zudem ist das Auto ein europäisches Modell, zwanzig Jahre alt und Ersatzteile so gut wie nicht mehr zu organisieren oder dann unendlich teuer. Den Knaller hat er sich allerdings für den Schluss aufgehoben. Bei seiner Inspektion entdeckte er ein Ölleck am Getriebe. Seiner Meinung nach eine beschädigte Dichtung und ich sollte den Wagen loswerden. Meine Erklärungen, dass ich das Auto brauche und mir gerade keine anderes leisten kann, überzeugen ihn eine Reparatur der Leckage zu versuchen. Ich akzeptiere den Kostenvoranschlag, frage jedoch, ob sich die Rechnung in zwei Teilen zahlen ließe, was ihn nur noch nervöser und abwehrender macht. Schließlich bringe ich ihm das Gefährt eine Woche später zur Reparatur, doch erhalte bereits wenige Stunden später einen aufgeregten Anruf. Die Dichtung sei nicht Schuld, sondern das Getriebelager ausgeschlagen und das Auto hoffnungslos verloren. Er werde seine Hände daran nicht weiter vergreifen. Missmutig hole ich den grünen Panther in der Werkstatt ab. Er gibt mir den Tipp das Auto schnell los zu werden, denn das Lager könnte jederzeit auseinanderfallen. Meine Einwände bezüglich dem Kauf eines Ersatzfahrzeuges aufgrund finanzieller Einschränkungen versteht er irgendwie nicht. Er fügt nur an regelmäßig das Getriebeöl nachzufüllen, falls ich Gedenke das Auto weiter zu benutzen, denn sonst rutscht die Kupplung irgendwann. Er sei sogar so nett und möchte mir zeigen wie und wo das Öl nachzufüllen sein. Leider wird er von einem anderen Kunden unterbrochen und lässt mich erst mal 15 Minuten stehen, um diesen ausführlichst und wortgewaltig zu erklären, wie das Leuchtmittel des Scheinwerfers an dem Toyota Hilux zu wechseln sei. Trotz ganzer dreißig Jahre an Know-How gelingt es ihm nicht in dieser Viertelstunde die Tücken der neuen Technik zu überwinden und so ruft er für den weiteren Fortgang der Operation am Toyota einen Kollegen herbei. Nun möchte er mir schleunigst den Nachfüllvorgang zeigen, denn der Scheinwerfer am Toyota kann nicht lange warten. Er öffnet die Motorhaube, weist mit einer Hand auf einen Einfüllstutzen dessen Schraubenöffnung eine Spezialwerkzeug benötige und ich solle doch bei Ölmangel eine Werkstatt um Hilfe bitten. Meinen Hinweis, dass ich die nächsten Wochen noch hier in der Gegend bin und er dann meine Werkstatt sein wird, versteht er nicht. In der Hektik komme ich auch nicht auf den Gedanken ihn aufzufordern das Öl sofort aufzufüllen. So verlasse ich enttäuscht die Werkstatt und werde das Gefühl nicht los kein Glück mit Autos oder Werkstätten zu haben.

Ich beschließe das Auto aus der Not heraus weiter zu nutzen, aber die Anzahl der Fahrten zu reduzieren. Theoretisch sollte nichts passieren, da ein Getriebelager nicht sofort ausschlägt und ich die Leckage vermutlich schon die ganze Zeit habe, sie mir nur nicht aufgefallen ist. Trotzdem nagt dieses Wissen nun in meinem Kopf. Zur Sicherheit organisiere ich mir Getriebeöl und dieses Spezialwerkzeug, welches letztlich nichts weiter als ein „Ölablassschrauben“-Werkzeug ist und zu jeder gut ausgestatteten Werkstatt gehört und fülle etwas Öl auf. Kurze Zeit später muss meine Mitbewohnerin Laurey Neuseeland verlassen und hat ein Auto zu verkaufen. Ich entscheide mich ihr das Fahrzeug abzunehmen und den Peugeot auf den Schrottplatz zu bringen. Wer sollte den Panther denn in diesem Zustand nehmen ? Trotzdem wage ich einen Versuch und stelle es für einen geringen Betrage von 400 $ (dies hätte ich wohl auf dem Schrottplatz erhalten) online. Überraschenderweise bin ich ihn nach zwei Tagen los und hätte bestimmt das doppelte bekommen können. Die Autowelt wird mir wohl für immer fremd bleiben 🙂

  • Silvereye bird
  • Rugby match in Clydeval
  • Cleaning brigade CAJ

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2 Comments

  1. Lan 03/01/2022

    I like the photo having the bird with a bite apple

  2. Lan 08/01/2022

    I like the photo with the bird near bite apple

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