Die erste Nacht in unserer rollenden Unterkunft verbringen wir in Melbourne. Wir erreichen die Stadt spät am Abend vor der Abreise und stellen uns in eine ruhige Seitenstraße. Am Morgen machen wir uns auf den Weg zur Fähre. Frühstück gibt es am Strand, bei einem der zahlreichen Picknickplätze. Hier ist es ein Vorteil, dass Australien eine echte Camping-Nation ist. Bei Kaffee und Toast spricht uns ein französisches Paar an. Sie haben sich soeben aus ihrem Transporter ausgeschlossen und bitten um unsere Hilfe. Jens macht sich auf den Weg und öffnet ihnen die Kofferraumklappe. Geht ja ziemlich leicht 🙂
Auf dem weiteren Weg staut es sich. Nach einigen Kontrollen (z.B. ist es verboten einige Lebensmittel wie Obst mitzunehmen) sind wir schließlich auf der Fähre und legen mit 2 h Verspätung ab. Die Überfahrt dauert 9 h und verläuft ohne Aufsehen. Wir erreichen den Hafen von “Devonport” am Abend und fahren weiter zum nahegelegenen Campingplatz. Nach einem ausgedehnten Frühstück am nächsten Morgen starten wir unsere Tour in Richtung Osten. Wir halten für einen kleinen Spaziergang an den “Lilly Falls” (Wasserfall), welche in den touristischen Broschüren erwähnt wurde. Die weiteren groben Ziele der Rundreise haben wir zuvor per Internet und Bibliothek recherchiert. Dem Wasserfall fehlt leider etwas das Wasser. Trotzdem war der kleine Rundgang sehr angenehm. Besonders der dichte Urwald ist beeindruckend, soll im südlicheren Teil aber noch gigantischer sein. Der nächste Stopp erfolgt an der Ostküste am „Policeman‘s Point“, wo wir unser Nachtlager aufschlagen. Vor dem Abendbrot gibt es noch ein kleines Bad im Ozean. Etwas kalt, aber auszuhalten. Der folgende Tag führt uns auf den Gipfel des “Mount Williams” sowie zur „Cod Bay“ im nahegelegenen Mount Williams Nationalpark. Entlang eines wenig begangenen Pfades genießen wir die Ruhe vor den Menschen und die schöne Aussicht. Allgemein scheint uns die Ostküste trotz Hauptsaison nur gering besucht. Wir bleiben im Nationalpark und schlagen hier unsere Zelte auf. Wir sind die einzigen Gäste auf einem der vier Campingplätze. In der Nacht werden wir von einem Possum und Wallaby auf Trab gehalten, welche versuchen an das Essen im inneren unseres Camper-Vans zu gelangen.
Wir folgen der Straße entlang der Ostküste in Richtung “Freycinet Nationalpark“. Unterwegs gibt es, wie an den Tagen zuvor, gelegentlich kleine Stopps für Kaffee und Kuchen. Es ist schließlich Urlaub ! 🙂 In manchen Orten finden wie zudem eine öffentliche Dusche, sodass wir uns nicht immer im Ozean kultivieren müssen. Am Park angekommen, gibt es Abendbrot und im Anschluss eine kleine Nachtwanderung am Strand entlang. Am nächsten Morgen begrüßt uns der Gipfel des „Mount Amos“ bei bestem Wetter. Der Weg zum Gipfel ist ohne Sicherung und könnte bei nassen Verhältnissen halsbrecherisch werden. Wir haben jedoch Glück. Oben angekommen gibt es wie immer etwas Süßes und einige Gipfelbilder. Danach besteigen wir noch die angrenzenden Gipfel anhand eigener gewählter Routen. Auch ein kleiner Boulder (Felsen) liegt auf dem Weg. Natürlich müssen wir den in Angriff nehmen, wobei Jens durch seine Körpergröße einen Vorteil hat. Es ist sein erster Boulder und er scheint von der Kletterei angesteckt 🙂


