Wie schon erwähnt ist Australien kein sehr günstiges Reiseland. Deshalb ist neben dem Reisen auch Arbeiten notwendig. Die durchschnittlichen Jobs sind eher einfache Tätigkeiten ohne große Voraussetzungen. Ich suche nach Farm- oder Bautätigkeiten, vielleicht auch etwas im Servicebereich von Hotels oder was mir ins Auge springt und sich gut anhört. Servicearbeiten mit direkten Kundenkontakt meide ich, da sie mir zum einen nicht liegen und ich sie unangenehm finde, zum anderen meine englisches Sprachniveau dafür nicht ausreichend ist. Allerdings habe ich mittlerweile Leute kennengelernt, deren Niveau noch unter meinem liegt und welche trotzdem im Servicebereich tätig sind. So schlimm kann es demnach nicht sein.
Für die Recherche nutze ich die „Gumtree“ und „Indeed“ sowie die schwarzen Bretter in Hostels oder Tipps von anderen Backpackern. Nach ein wenig suchen treffe ich auf eine gut klingende Anzeige in Gumtree für einen Farmjob unweit von Melbourne. Die Anzeige ist nicht so ganz deutlich über die auszuführende Tätigkeit (irgendeine Feldarbeit), jedoch klingen die Bedingungen ganz vielversprechend. Es gibt eine Unterkunft auf der Farm zu einem akzeptablem Preis, es ist lediglich ein internationaler Führerschein, jedoch keine Praxiserfahrung notwendig. Die Bezahlung liegt bei 22 $/h, es wird 40 h pro Woche gearbeitet (wenn das Wetter passt) und der Job läuft für 4 bis 6 Wochen. Also perfekt um die Reisekasse zu füllen. Die meisten Angebote für Farmjobs sind dieser Art, allerdings wird häufig etwas Praxiserfahrung und eine eigenes Fahrzeug verlangt. Deshalb ist die Suche ohne Vehikel etwas schwieriger. Selbst für Tätigkeiten auf dem Bau werden eigene Fahrzeuge vorausgesetzt, da die Baustellen in der Stadt verteilt sind.
Ich bewerbe mich und nach drei Tagen erhalte ich tatsächlich einen Anruf von Phil Spark, dem Autor der Anzeige. Es ist hart englische Muttersprachler am Telefon zu verstehen und nochmal härter die Locals mit ihrem zusätzlichen Akzent. Er fragt mich, ob ich den Job annehmen möchte und noch einige weitere Dinge, welche ich jedoch kaum verstehe. Ich sage ihm trotzdem zu und freue ich mich auf das Abenteuer, welches Anfang Oktober beginnt.