Eine „Tour de souffrir“ wird es werden. Geschätzte 22 Kilometer und 1100 Höhenmeter sind zu bewältigen. Und genau darauf bereiteten wir uns vor. Am Morgen gab es ein ausgedehntes Frühstück am „Lake Meadowbank“, welcher sich direkt neben dem Campingplatz befindet. Folglich erreichten wir erst spät den Parkplatz und Startpunkt des Frenchman‘s Cap (1446 m) am “Lydell Highway”. Aber keine Panik. Wir bleiben entspannt, denn es verläuft alles nach Plan. Aufgrund des Buschfeuers und der geschlossenen Nationalparks haben wir plötzlich weitaus mehr Zeit für die Tour. Wir teilen uns den Anstieg daher in 2 – 3 Tage ein, für den Abstieg kalkulieren wir mit 1 – 2 Tagen. Erstes Ziel ist ein kleiner Campground am “Loddon River” in 6 km Distanz. Wir wollen ihn bis zum Abend erreichen. Das Packen der Sachen nimmt viel Zeit in Anspruch und es wird später Nachmittag. Wir werden nun doch etwas nervös. Die 6 km sind nicht weit, jedoch das Terrain für uns unbekannt. Wir wollen aber auch nichts wichtiges im Fahrzeug vergessen und nehmen uns deshalb Zeit. Ich trage das Camping-Equipment (Zelt, Kocher, Töpfe, Brennstoff, Wasser in rauen Mengen), Jens nimmt die Lebensmittel. Sein Motto „Lieber im Schweiß ertrinken als verhungern“, vielleicht nicht ganz so klug…

Die Wegbeschreibung des Frenchman‘s Cap weist auf Berghütten hin. Trotzdem wird auf die Mitnahme eines Zeltes verwiesen. Des weiteren ist mit harschem Wetter und Schnee zu jeder Jahreszeit zu rechnen. Auch auf Schlangen und entsprechenden Schutz ist zu achten. Wir sind gewarnt und packen uns zumindest Mütze und Handschuhe ein. Zwei warme Pullover oder Jacken sowie regenfeste Kleidung gehören ohnehin zur Ausrüstung. Der Schlangenschutz besteht aus „Beinlingen“, die bis zu den Knien gehen. Mir sind sie noch aus der Farmarbeit bekannt, wo sie ebenfalls empfohlen wurden. Ich selbst hatte nie solche Protektoren getragen, aber sie bei anderen Backpackern gesehen. Mir ist lediglich ihr unverschämt hoher Preis von ca. 50 Euro bekannt. Für die einmalige Nutzung reine Geldverschwendung. Wir wählen die DIY-Variante, besorgen uns ein Stück Schnur sowie einen Streifen Gummi im Baummarkt und basteln uns eigene Protektoren. Später gibt es dafür Bewunderung von anderen Wanderern.
Durch die Schließung der anderen Parks erwarten wir viele Besucher:innen am Cap. Die Zahl der Autos hält sich jedoch in Grenzen. So starten wir gegen 16:30 Uhr mit der Wanderung. Nach einigen Metern begegnet uns eine weiblich Wandergruppe. Erschöpft aber Glücklich teilen sie uns mit, direkt vom Gipfel zu kommen. Sie haben also einen Tag für den Abstieg benötigt. Wir sind guten Mutes. Den Campground bis zur Dämmerung zu erreichen scheint kein Problem. Wir marschieren weiter. Es folgt eine Flussüberquerung (“Franklin River“) über eine schmale Hängebrücke. Der folgende Weg ist sehr gut aufbereitet. Nach einem ersten steilen Anstieg gelangen wir zu einer Moorlandschaft. Der Pfad ist nun aufwendig mit Holz präpariert. Wir kommen gut voran und der Zeltplatz kann nicht mehr weit entfernt sein. Hinein geht es in einen dichten Urwald bis zu einer weiteren Flussüberquerung („Loddon River“). Wir gönnen uns eine kurze Pause und ziehen weiter. Dem Urwald folgt eine Lichtung. Sie erscheint uns etwas untypisch und könnte auch die Folge eines Buschfeuers gewesen sein. Der Pfad taucht nun erneut in den Urwald ein, diesmal jedoch mit kleinen schmalen Anstiegen über umgefallene Bäume, Felsen und kleine Steine. Es dämmert langsam und wir werden nervös. Wir sind zügig gelaufen und entsprechend erschöpft. Das schwere Gewicht unserer Rucksäcke tut sein übriges. Wir schätzen jeder von uns trägt ca. 20 – 25 kg. Ich zücke mein Smartphone, wo ich eine Offline-App installiert habe. Mit dieser ist es möglich den aktuellen Standpunkt zu bestimmen, den Weg einzusehen und eine Aufzeichnung der zurückgelegten Strecke durchzuführen (Locus Map, echt top !). Natürlich haben wir auch eine analoge Karte. Die App zeigt uns überraschenderweise an, dass wir den Zeltplatz schon längst passiert haben. Wie kann das sein ? Mir fällt ein, dass der Platz nahe eines Flusses sein soll. Natürlich, die Brücke ! Wir haben sie überquert ohne an den Campground zu denken. Nun hilft alles jammern nichts. Die nächste Unterkunft heißt „Vera Hut“ (Hütte) und liegt ungefähr 1,5 km vor uns am Rande des „Lake Vera“ (Bergsee). Die Nacht bricht herein und wir kramen unsere Stirnlampen hervor. Über schwieriges Terrain kämpfen, ja schleppen wir uns förmlich mit letzter Kraft zur Hütte. Diese ist nur zur Hälfte belegt und die schon fast schlafenden Wanderer schauen uns verdutzt an. Wir gönnen uns ein kleines Abendbrot und blicken zurück auf den bisherigen Verlauf. Wir haben die 15 km bis zur Hütte unter schwierigen Bedingungen in 4,5 h zurückgelegt. Dies stimmt uns wohlgesonnen für den nächsten Tag, da es nun „nur“ noch 7 km bis zum Gipfel sind. Easy ! Wir sinken erschöpft in unsere Schlafsäcke.

Der nächste Morgen begrüßt uns mit Kaiserwetter. Wir schlafen nach dem Gewaltmarsch des letzten Tages aus, schließlich haben wir bereits die Hälfte unseres heutigen Weges bestritten Die Hütte ist einem guten Zustand, wirkt sogar sehr gemütlich mit dem kleinen Ofen in der Mitte. Die andere Gruppe an Wanderern steht kurz vor dem Start. Wir tauschen uns noch schnell aus und erklären unseren Fauxpas. Die Lacher, auch wegen der Menge unseres Proviants, haben wir natürlich auf unserer Seite. Nach einem langen Frühstück rüsten wir uns für den zweiten Tag. Einen Teil unserer Lebensmittel lassen wir in der Hütte zurück. Wir werden sie auf dem Rückweg wieder einpacken. Der Menge an Zelten und anderen Wanderutensilien in der Hütte zur Folge sind wir nicht die Ersten mit dieser Idee. Gegen 11:30 Uhr brechen wir auf. Ziel ist eine weitere Hütte mit dem Namen „Tahun Hut“, welche sich am „Lake Tahun“ kurz vor dem Gipfel befindet. Aufgrund des schnellen Vorankommens am Vortag sind wir voller Enthusiasmus heute noch den Gipfel zu erklimmen.
Die Wanderung startet entlang des Lake Vera (Bergsee). Im weiteren Verlauf geht es durch dichten Dschungel. Umgestürzte, moosbewachsene Bäume und glitschige Felsen versperren uns den Weg und müssen überwunden werden. Aufgeweichte Böden führen zudem zu matschigem Untergrund. Das Vorankommen auf den ersten Kilometern ist beschwerlich und zerrt schon sehr früh am Tag an den Kräften… und Nerven. Einige Flüche gehen uns über die Lippen. Dafür ist der Anblick einfach nur gigantisch. Dieser Wald ist seit Jahrtausenden so gut wie unberührt und entzückt mit seinen riesigen Farnen, Sträuchern, Bäumen und Insekten. Gelegentlich kommen wir an kleinen Bergflüssen mit frischem Quellwasser vorbei. Eine herrliche Erfrischung ! Das Wetter ist gut, aber auch die Luftfeuchte hoch. Der Schweiß läuft in Strömen. Wir verlassen nach ca. 2 h den Wald und kommen an einen ersten Aussichtspunkt mit dem Namen Barron Pass. Vor uns liegen mehrere Gipfel und allen voran der Frenchman‘s Cap. Der Blick schweift in das vor uns liegende Tal mit seinen zahlreichen Seen und dichten Wäldern. Nach einer kleinen Stärkung geht es weiter. Wir folgen dem Weg, der zu einem kleinen Pfad wird und umgehen das Tal dabei. Der Weg ist nun nicht mehr so steil im Anstieg und von kleinwüchsigen Strauchlandschaften sowie lichten Wäldern umgeben. Auch hier könnten Buschfeuer gewütet haben. Wir kommen gut vorwärts und nach zwei weiteren Stunden des Wanderns taucht plötzlich die Tahun Hut vor uns auf. Unser Enthusiasmus ist verloren gegangen und die Müdigkeit hat uns ereilt. Wir verschieben den Gipfel auf den morgigen Tag. Nach einer kurzen Verschnaufpause betreten wir die Hütte und sind einfach nur sprachlos. Sie ist hochmodern und erst ein Jahre alt, mit elektrischer Beleuchtung und sogar Heizung. Einige Infotafeln erzählen die Baugeschichte dazu. Wir wählen uns eine Schlafnische, verstauen unsere Sachen und ziehen ein paar Bahnen durch den eiskalten Lake Tahun. Danach bereiten wir das Abendbrot vor und lernen die anderen Wanderer in der Hütte kennen.


Wie der Frenchman‘s Cap zu seinem Namen kam ist bis heute ein Rätsel. Viele Vermutungen wurden erörtert, konnten jedoch nicht zweifelsfrei belegt werden. Als die letzte Eiszeit den Meeresspiegel senkte, trocknete die Bass-Straße aus und eröffnete einen Landweg zwischen der australischen Landmasse sowie der südliche gelegenen Insel, die uns heute als Tasmanien bekannt ist. Die Ureinwohner des Kontinents betraten auf der Suche nach Nahrung auch diesen Teil des Landes. Eine Warmzeit folgte, die Landbrücke wurde überspült und die Aborigines auf der Insel eingeschlossen. Jahre von Ruhe und Frieden folgten bis erste Seefahrer den vorhergesagten „Terra australis incognita“ entdeckten. Schon bald betraten Spanier, Holländer, Briten und Franzosen diesen noch unerforschten Teil der Erde. Rasch eigneten sie sich die Gebiete an und benannten sie zu ehren ihrer Nationen oder Monarchien in „New South Wales“, „New Holland“, „Van-Diemens-Land“ oder „Victoria“. Die Briten rissen sehr bald die gesamten Ländereien an sich und gründeten bekanntlich Strafkolonien. Ihr mehr als zweifelhaftes Strafsystem sah vor, die Gefangenen über Jahre unter schlimmsten Bedingungen arbeiten zu lassen um sie damit zu resozialisieren, denn schließlich gab es nicht nur lebenslange Haftstrafen. Schwere Arbeit, Durst, Hunger und harte klimatische Bedingungen waren an der Tagesordnung. Die Kolonien erwachten jedoch nicht zum leben. Erst die Übersiedlung von Bauern und Arbeitern mit dem geeigneten Wissen über Ackerbau, Viehzucht und Urbanisierung führte zur Blüte. Gleichzeitig kam es zu Konflikten mit den Aborigines, welchen ihr Land Stück für Stück entwendet wurde. Massaker an den Ureinwohnern bildeten die Höhepunkte.
Die Insel Tasmanien (vormals Van-Diemens-Land) galt als schlimmste aller Strafkolonien. Die Hauptstadt Hobart wurde von den Briten anfänglich als kleine Siedlung gegründet, um gegenüber den Franzosen Tatsachen zu schaffen und die Besitzansprüche zu untermauern. Es folgten Strafkolonien wie beispielsweise auf „Sarah Island“ in der Bucht „Macquarie Harbour“ im Westen der Insel. Gleichzeitig wurden die Aborigines verschleppt oder umgebracht. 1830, nur ca. 27 Jahre nach der Gründung der ersten britischen Siedlung waren von den geschätzten 4000 – 6000 Ureinwohnern nur 300 übrig. Diese wurden auf Flinder‘s Island, einer kleinen Insel in der Bass-Straße, zwangsumgesiedelt. Dort starben schließlich auch die restlichen Mitglieder.
Alexander Pearce befand sich um 1819 auf einem Schiff in Richtung Van-Diemens-Land. Wegen ein Paar gestohlener Schuhe wurde er zu 7 Jahre Haft verurteilt. Nach einer Zwischenstation in Hobart landete er schließlich auf Sarah Island. Ihm ereilte dort das gleiche Schicksal wie vielen seiner Vorgänger, ein hartes und unmenschliches Lagerleben. Nach nur sechs Wochen beschloss er mit weiteren Häftlingen zu fliehen. Mit einem kleinen Boot sollte es hinauf auf das offene Meer und zu einem anderen Landesteil gehen. Der Plan misslang, sie gelangten aber wenigstens auf das Festland um das Gebiet des heutigen „Franklin-Gordon Wild Rivers Nationalpark“. Sie marschierten letztlich durch den Dschungel der Westküste mit Ziel Hobart oder einer anderen Siedlungen, wo sie ein Neustart wagen oder vielleicht zurück in ihre Heimat kehren wollten. Die umliegenden Gipfel boten neben dem Nachthimmel die einzige Orientierung. Auch Pearce und seine Gruppe kannten einen der höheren Gipfel unter dem Namen Frenchman‘s Cap. Ob der Berg den Namen von einem der Ersten Seefahrer, Siedler oder vielleicht von einer französischen Dame unbekannten Namens hat, ist unbekannt. Die Gruppe hatte es schwer im Dschungel. Regen, Kälte, Hunger und Durst plagten sie. Nach ungefähr einer Woche gab es erste Todesopfer, welche an den Strapazen starben. Für die anderen eine Gelegenheit ihren Hunger zu stillen. So folgte Kannibalismus bis Pearce als letzter übrig blieb. Er schlug sich nach Hobart durch, wo er erneut gefangen genommen wurde. Seine Geschichte nahm man ihm dort nicht ab und vermutet, er wolle die andere Häftlinge decken. Er wurde erneut nach Sarah Islands verbannt, von wo er nach einem Jahr ein weiteres Mal floh. Seinen einzigen Fluchtkameraden Thomas Cox nutzte er dabei ein zweites Mal als Proviant. Wieder gefasst, landete er diesmal in Hobart wegen Kannibalismus am Galgen, denn es wurden Reste von Cox bei ihm gefunden.
Diese und weitere Anekdoten sowie Bestätigungen von den von uns bereits vermuteten Buschfeuern in den umliegenden Gebieten lassen sich in der vorzüglichen Lektüre auf den Hütten des Frenchman‘s Cap finden (Bsp.: „Frenchmn‘s Cap – Story of a Mountain“). Eine weitere sei hier noch erzählt.
Der Cap lässt sich offiziell in 3 – 5 Tagen begehen. Nachdem die Wanderrouten erschlossen waren, kamen Kletterbegeisterte und versuchten sich am Berg. Bis heute gibt es ungefähr 70 Routen. Im Jahr 2010 gab es einen Kletterer, welcher „mal schnell“ ein bis zwei Routen in Angriff nehmen wollte. Mit seiner Kletterausrüstung, einer Banane und zwei Müsliriegeln machte er sich auf den Weg. Wasser fand er unterwegs in den zahlreichen Quellflüssen und Seen. Er startete 07:30 Uhr am Morgen auf dem Parkplatz und erreichte die letzte Hütte am Mittag. Nach zwei Kletterrouten kehrte er um und war gegen 20:30 Uhr wieder am Auto. Verrückte Welt !

Wir stehen gegen 06:30 Uhr auf. Der Berg und „The early bird…“ rufen. Nach einem reichhaltigen Frühstück machen wir uns auf den Weg. Der letzte Rest des Dschungels lichtet sich und wir treffen auf eine Stein- und Kiesellandschaft. In Fels eingearbeitete Treppenstufen wechseln sich mit kleinen Kletterpartien ab. Das Wetter ist gut, der Gipfel jedoch in Nebel gehüllt. Wir kämpfen uns vorwärts durch die Schwaden. Der Weg führt entlang einer Schraubenlinie fast einmal um den Berg. Unterwegs sehen wir gut Einstiege für Kletterrouten. Es sieht nicht weit aus, aber die ersten erfolgreichen Erstrouten wurden in zwei Tagen mit Übernachtung im Seil durchgeführt.
Nach ca. 90 Minuten ist es vollbracht. Wir erreichen den Gipfel und sind überglücklich. Leider kein Wetter für „very nice pictures“. Aber wir haben ja nicht extra den weiten Weg um die halbe Welt zurückgelegt, um dann keine ansprechende Gipfelfotos zu schießen ! 🙂 Nach einer Stunde des Ausharrens beschließen wir daher den benachbarten Gipfel “Lions Head” (1200 m) einen Besuch abzustatten und hoffen auf ein Aufreißen der Wolkendecke. Die andere Bergspitze ist nicht ganz so hoch, aber mindestens genauso interessant. Zumal es hier nicht wirklich einen ausgeschilderten Weg gibt und wir somit etwas freier Wandern können. Der Plan geht auf, „Es ruppt auf !“ Nachdem wir die Kamera auf dem kleineren Berg warm geschossen haben, ziehen wir ein zweites Mal auf den Frenchman‘s Cap 🙂
Oben angekommen ist der Ausblick einfach fantastisch. Nach diesem Erfolg geht es zurück zum Lake Tahun, in welchem wir erneut eine Abkühlung suchen. Den Rest des Tages verbringen wir in der Tahun Hut, lesen Anekdoten und teilen unseren Gipfelerfolg mit den anderen Gästen.
Am folgenden Morgen geht es zum Abstieg. Wir haben uns vorgenommen, den gesamten Weg bis zum Parkplatz zurück zu legen. Wir kommen zunächst gut voran, passieren den schwierigen Dschungelabschnitt und sind nach vier Stunden am Lake Vera. Einer kurzen Stärkung folgt der weitere Abstieg. Der Weg zieht sich, doch am Ende erreichen wir nach 9 Stunden Wanderung etwas abgekämpft der Parkplatz. Wir gehen im Franklin River baden, kochen vor Ort und erreichen gegen 22 Uhr eine nahe gelegenen Campingplatz, wo wir müde in die Koje fallen.

Es sind nun noch drei Tage übrig bevor wir den Rückweg antreten müssen. Wir brauchen einen Tag Pause. Es gibt noch einige schöne Wandergebieten in Tasmanien, leider nicht in der Nähe und nur in einem halben Tag Fahrzeit zu erreichen. Es ist möglich, wäre aber stressig. So entscheiden wir uns für einen entspannten Ausklang der Tour an der Nordküste. Wir fahren zunächst nach “Queenstown“, einer immer noch aktiven Bergbau-Stadt. Es wurde bzw. wird Gold und Kupfer abgebaut. Hier halten wir einen Wasch- und Bürotag ab. Es stehen Wäsche waschen und Planungen für die nächsten Wochen an. Wir müssen eine Werkstatt für unser Auto finden. Da die Reparatur ungefähr eine Woche andauern wird, wollen wir parallel arbeiten gehen, um die Zeit sinnvoll zu verbringen. Ich rufe untere anderem Brian aus Bannockburn an und frage nach einer Arbeit. Er kennt einen seiner Meinung nach guten Mechaniker und bietet uns einen Job für zwei Tage sowie eine kostenlose Unterkunft an. Wir stimmen zu. Am Abend fahren wir in Richtung Nordküsten und halten unterwegs an einem Campingplatz. Am darauffolgenden Tag geht es zum “Rocky Cape” in der Nähe des “Sisters Beach”. Hier soll es neben einem Strand einige Höhlen der Aborigines zu bestaunen geben. Leider eine Enttäuschung, zumindest haben wir uns etwas anderes darunter vorgestellt. Eine Art geschichtliche Darstellung oder Aufarbeitung, aber Fehlanzeige. Wir legen uns daher für den Rest des Tages an den Strand.
Unser letzter Tag ist verregnet. Nach einem Frühstück an einer überdachten Sitzecke in einem Park in Burnie fahren wir zur “Mole Creek Cave“. Wir haben beschlossen, das Beste an einem so regnerischen Tag zu machen, was möglich ist. Unter Tage gehen ! Die Höhlenbesichtigung dauert eine Stunde und wird von einem älteren, sehr lustigen Herren durchgeführt. Wir sind die einzigen Besucher und die Stunde vergeht wie im Flug. Wir fahren weiter nach Devonport, von wo wir am nächsten Tag ablegen. Damit ist das Abenteuer Tasmanien Geschichte.