As I dropped out one morning...

Mr. P. is occupying Oceania

Haere Mai, e noho ra Aotearoa

Let′s give it up for the rain
Heavy fall and a halo
Hours of holding the time
Like a stone in the palm of your hand
Lovely days by your side
Not even once, I never saw signs of trouble

Bow your head

Anna Ternheim

Nun sind etwas mehr als zwei Jahre seit meiner Ankunft in Neuseeland vergangen. Es wird Zeit Abschied zu nehmen. Zunächst widerwillig vom Land empfangen, wurde es schnell gastfreundlich und herzlich. Ich habe zahlreiche herzliche, freundliche, nette, chaotische, schräge, verrückte und selten bescheuerte Menschen kennengelernt. Es gab schöne, unvergessliche Momente aber auch lange Durststrecken. Überschattet wurde der Aufenthalt natürlich von der COVID-19 Pandemie. Neben der Gefährlichkeit des Virus, verdrängte Ungewissheit und Unberechenbarkeit die gewohnte Reiseroutine. Doch schnell zeigte sich, dass Neuseeland ein guter Aufenthaltsort während der Pandemie ist. Mit geschlossenen Grenzen kehrte schnell der Alltag im Inland zurück, nur ohne Tourismus. So konnte ich das Land in einem einmaligen Zustand der Ruhe kennenlernen und erkunden, wie es seit Jahrzehnten nicht möglich war und in Zukunft nicht sein wird. Darüber bin ich sehr glücklich und dankbar.

Zurück zum Alltag ?

Seit Mai 2022 sind die Grenzen wieder geöffnet und allmählich kehrt die Gewohnheit zurück. Zeit weiterzuziehen, neue Gegenden zu erkunden und sich neuen Herausforderungen zu stellen. In meinem Fall mein Abenteuer Ozeanien zu beenden und zurück nach Europa zu kehren. Von vielen Leuten auf meine Pläne angesprochen und schließlich lapidar mit „back to normal“ kommentiert, keimt in mir Widerspruch auf. Obwohl es sich immer noch wie eine Reise anfühlt und der Eindruck „nur Gast zu sein“ überwiegt, lebe ich nun schon mehr als zwei Jahre hier und mitunter 6 – 9 Monate an einem Ort. Das ist für mich Normalität und nun Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen, einem festen Job nachzugehen und wieder in Vereinen aktiv zu sein das „Neue“.

Let’s give it up for the fool
Words falling carelessly
Each joke holds a belief
For sad people like you and me

Bow your head

Anna Ternheim
Motueka

Aber ich bin nicht allein, viele andere Reisende verlassen ebenfalls das Land, da im Juni die meisten Visa ablaufen und nicht verlängert werden. So verbringe ich nach meinem Urlaub die letzten Wochen mit Arbeiten und der Planung der Rückreise. Ich bleibe bis Mitte Mai in Motueka und arbeite im Kiwifruit-Packhouse. In der Freizeit unternehme ich eine letzte Wanderung im Abel-Tasman-National Park und fahre mit dem Rad nach Takaka hinauf auf 800 m.

Nordinsel

Danach geht es mit der Fähre nach Wellington. Ich laufe auf den Mount Victoria und besuche den Botanischen Garten und das Observatory, wo es spannende Geschichten über die Navigation der Maori auf dem Weg von den Pazifischen Inseln nach Neuseeland gibt. Weiterhin nehme ich an einer Führung in der „Weta-Cave“ teil. Dies ist ein Kunst-Studio, welches unter anderem Figuren, Kostüme und Szenenbilder für Kinofilme wie die „Der Herr der Ringe“-Triologie erarbeitet. Gleichzeitig versuche ich mein Fahrrad zu verkaufen, was mir jedoch nicht gelingt. So spende ich es an ein Community-Projekt in Fairfield. Ich fahre weiter nach Urenui in der Nähe von New Plymouth um Amy und Jake aus England zu treffen. Mit ihnen gemeinsam arbeitete ich in meinem ersten Job in der Gärtnerei nach dem ersten Lockdown in Neuseeland. Ich bleibe über Nacht und fahre am Tag darauf nach Rotorua, wo ich zwei Tage auf einem Campingplatz übernachte. Ich nehme an einer Tour durch das „Whakarewarewa-Maori-Village“ teil und erkunde die Gegend. Danach ziehe ich nach Te Puke und arbeite nochmals für eine Woche in einem Kiwifruit-Packhouse. Hier verkaufe ich mein Auto für einen Schleuderpreis, da es unter Zeitdruck schwierig ist ein Fahrzeug loszuwerden. Schließlich geht es mit dem Bus nach Auckland, wo ich einen Tag später einen Flieger in Richtung Australien besteige.

Let′s take a walk on the beach
Feel the sand beneath our feet
Fall asleep in the shade
After a swim in the ocean
Get dry on sandy rocks
Not even once, I never saw
Signs of trouble

Bow your head

For all the loveliness

Anna Ternheim
Kia ora rawa atu Aotearoa !

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